Palafrugell
Palafrugell
Palafrugell
Die im Landesinneren gelegene Gemeinde aus dem 13. Jahrhundert ist eine der größten des Baix Empordà und die ehemalige Hochburg der Korkindustrie schlecht hin. Der Kork aus den angrenzenden Wäldern des Gavarres-Gebirge hat den Famiien und Arbeitern der Stadt zu großem Reichtum und Wohlstand Anfang des Jahrhunderts verholfen. Die Stadt wuchs rasch zu einem wichtigen Handels- und Wirtschaftszentrum der Region. Vom Reichtum zeugen heute noch die vielen imposanten Stadtvillen der ehemaligen Industriellenfamilien im Zentrum von Palafrugell. Leider verfallen viele heute zusehends. Noch immer zählt der Kork aber zu den Wirtschaftsfaktoren der Stadt und es gibt noch über 10 Betriebe, die sich vornehmlich der Herstellung von Wein- und Sektkorken für den weltweiten Absatz widmen. Einen interessanten Einblick in die Ernte, Produktion und die Geschichte des Korks erhält man in dem kleinen Korkmuseum im Stadtzentrum. Von hier aus kann man auch den gotischen Ursprung der Stadt aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit seiner Kirche und den umliegenden Häusern erkunden. Besonders kurzweilig lässt sich dies mit einem Besuch des Wochenmarktes am Sonntagvormittag verknüpfen.
Ein sehr berühmter Einwohner Palafrugells kommt aus dem kleinen Vorort Llofriu. Kein geringerer als der bekannte und verehrte Schriftsteller Josep Pla hat seinen Geburtsort hier mitten im Zentrum des Baix Empordà. Jedem deutschen Besucher sei sein bekanntes und amüsantes Werk: Die Autobusreise empfohlen. Josep Pla war bis zu seinem Lebensende ein großer Liebhaber dieser schönen Region, die er über alles verteidigt hat und für die er in aller Welt geworben hat. Dafür wird er noch heute in der Provinz verehrt, nicht zuletzt durch das ihm zu Ehren errichtete Museum und die Stiftung in Palafrugell. Ein weiterer berühmter Künstler des Ortes ist der Maler Rodolfo Candelaria, der mit seinen ihm typischen Figuren des Fischer und seiner Frau bis heute viele Ecken der Stadt prägt.
Von besonderer Schönheit sind die drei Küstenvororte von Palafrugell. Direkt am Meer gelegen zeigen sich die kleinen weißen, ehemaligen Fischersiedlungen noch heute mit einem eigenen Flair und Charme. Sie haben sich trotz des stark einfallenden Tourismus gegen hässliche Hochbauten in erster Küstenlinie wehren können. Jeder Ort für sich hat seine eigene kleine Attraktion. Oberhalb von Tamariu erhebt sich der Leuchtturm San Sebastia und protzt mit seiner atemberaubenden Sicht auf Meer und Küste, versteckt und im Miniaturformat zeigt sich romantisch der kleine Hafen in Llafranc und mit einem Spiel aus Form und Farbe beeindruckt der Botanische Garten Cap Roig Von Calella de Palafrugell. Besondere Tipps sind auch die zahlreichen Veranstaltungen, die wenn man zu der Zeit vor Ort ist auf keinen Fall verpassen sollte. Am ersten Januar geht es los mit dem Schokoladetrinken bei Sonnenaufgang am Leuchtturm San Sebastia. Am Heiligen Drei Königs Tag treffen unter großem Spektakel die heiligen drei Könige in einer Prozession vom Meer her im Hafen von Llafranch ein, um die Kinder anschließend mit einem großen Fest zu beglücken. Am ersten Samstag im Juli schließlich begeistern die Fischerchöre mit ihren traurigen Seemannsliedern, den Habaneras, tausende von Zuhörern in Calella de Palafrugell. Mindestens ebenso faszinierend sind die Auftritte von Balletensemblen, Ghospelchören, Opern-, Jazz- und Popsängern beim Internationelen Musikfestival im Botanischen Garten von Cap Roig mit zahlreichen Veranstaltungen von Juli bis August.